Ein Coach wird ihnen sagen das es nicht lange braucht, bis sie eine guten Führungskraft sind! Und das man das mit einem Coaching super hinbekommt. Aber was steckt wirklich hinter einem Führungskräftecoaching als Weg?
Was bringt mir ein Coaching?
Ein deutscher Bundesverband definiert es in folgenden Worten:
„Coaching ist die professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen mit Führungs- / Steuerungsfunktionen. Zielsetzung von Coaching ist die Weiterentwicklung von individuellen oder kollektiven Lern- und Leistungsprozessen bzgl. primär beruflicher Anliegen.”
Übersetzt bedeutet das: Ein Coaching für sehr vielen Themen kann eine oder mehrere Sitzungen umfassen.
Die Aufgabe für den Coach hierbei ist mit Ihnen praktische Themen und Situationen aus dem Alltag- in diesem Fall zu den Themen Führung – zu bearbeiten. Diese drehen sich oft um die Herausforderungen einer Führungskraft im Miteinander und mit Ihren Mitarbeiter, mit Konflikten besser umgehen zu können und auch die eigene Entwicklung Ihrer Persönlichkeit. Ein professioneller Coach greift hierbei auf bestimmte „Werkzeuge“ und Methoden zurück, die Ihnen helfen sich weiter zu entwickeln.
Aber woran merkt man das es ein gutes Coaching ist?
Man kann an verschiedenen Merkmalen erkennen welches Coaching für Sie gut ist. Durch eine kleine Prüfung kann man seinen Coach schon in der Stunde auf die Probe stellen und erkennen ob er das erfüllt was es braucht! Um dann auch weiter mit ihm zu arbeiten-
Ist er Professionell
Ist der gesamte Prozess für das Coaching sichtbar. Stellen Sie sich die Frage ob der Coach einer Methodik folgt. Bezieht er sich hierbei auf wissenschaftliches Hintergrundwissen?
Eine wissenschaftlich-fundierte Methodik ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Waurm sollte das so sein? Der Titel „Coach“ ist eine nicht-geschützte Bezeichnung. Jeder Mensch kann sich Coach nennen und somit auch Coachings als Produkt anbieten. Das machte den Coachingmarkt Intransparenz und es gibt viele und große Qualitätsunterschiede.
Obwohl es interessant aussieht, könnte es sie nicht voran bringen. Besonders als Laie ist das nur schwer zu erkennen! Da ein Coach oft auch eine Art Autorität darstellt muss man schauen ob es ihm gelingt einen wirklichen Zugang zu den Themen zu bekommen oder ob er diesen nur über Ihre Glaubenssätze erhält.
Wie mit so vielem besteht das Risiko, dass Sie weil es sich richtig und gut anfühlt Zeit und Geld in ein Coaching investieren Sie aber langfristig nicht so richtig voran bringt oder Ihre Situation sogar verkompliziert. Daher sollten Sie nicht gleich „blind“ vertrauen sondern schauen Sie auf die Methodiken die er anwendet. Damit ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass das Coaching langfristig wirksam ist.
Wie prüfen Sie wie professionell der Coach vorgeht?
- Fragen Sie nach einem Standard-Thema, zum Beispiel dem Umgang mit Konflikten oder Tipps gegen Lampenfieber. Beobachten Sie genau, wie Ihr Coach das Thema methodisch angeht. Stellt er ihnen nur eine oder mehrere Sichtweisen vor? Nimmt er Bezüge zu bekannten Theorien oder Büchern?
- Beobachten Sie genau, ob Ihr Coach in seiner Erläuterung auf aktuelle psychologische oder soziologische Modelle bezieht. Ein No-Go ist, wenn der Coach ausschließlich über persönliche Erfahrungen, die eigene Meinung oder von einem alten Schinken, wie Freud und Co., erzählt. In dem Fall sollten Sie unbedingt nachhaken, um sicherzustellen, dass Ihr Coach den aktuellen Stand der Forschung überhaupt kennt. Wenn nicht, dann wissen Sie, was Sie tun sollten: einen anderen Coach suchen!
Kriterium Nr. 2: Flexibilität
Eine effektive Coaching-Sitzung darf nicht nach Schema‑F verlaufen. Einem guten Coach muss es gelingen, mit Ihnen in Ihre Lebenswirklichkeit einzusteigen und Ihre individuellen Herausforderungen konkret zu erforschen und zu bearbeiten. Nur durch diese Flexibilität bekommt das Coaching einen praktischen Wert: Sie verändern Ihren Führungsalltag. Deshalb unser Tipp: Bestehen Sie im Coaching auf die konkrete Auseinandersetzung mit Ihren alltäglichen Herausforderungen. Erheben Sie Anspruch auf praktische Relevanz. Manchen Coaches ziehen einfach ihr 0–8‑15-Programm ab und gehen nicht oder nur teilweise auf Ihre Anliegen ein.
So checken Sie die Flexibilität Ihres Coaches:
- Sprechen Sie Ihren Coach wieder auf ein abstraktes Führungsthema (Teams, Motivation, Wirkung, etc.) an. Dann können Sie beobachten, ob der Coach die Brücke zu Ihrem Alltag schlägt.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Gegenüber von der Theorie immer wieder in die Praxis zurückkehrt und Sie nicht eher gehen lässt, bevor Sie nicht eine Liste konkreter Handlungsschritte formuliert haben.
Kriterium Nr. 3: Kritisches Feedback
Jeder von uns hat sie, die „blinden Flecken“: unvorteilhafte Verhaltensmuster, derer wir uns selbst nicht bewusst sind. Um diese blinden Flecken zu erkennen und bearbeiten, sind wir auf das Feedback eines guten Beobachters angewiesen. Ihnen Rückmeldung zu Ihrem eigenen Verhalten zu geben, ist eine wichtige Aufgabe des Coaches.
Dazu muss ein Coach nicht nur eine Gabe zur aufmerksamen Beobachtung mitbringen, sondern auch den Mut, Ihnen seine Beobachtungen mitzuteilen. Dieser Prozess des „Spiegelns“ ist essentiell wichtig für Sie, um Ihr persönliches Wachstumspotenzial zu erkennen und sich an Ihren kritischsten Punkten weiterzuentwickeln. Deshalb unser Tipp: Fordern Sie kritisches Feedback!
So checken Sie die Qualität von Feedback:
- Achten Sie zunächst darauf, ob der Coach Ihnen von sich aus Rückmeldung gibt. Das Feedback sollte sich auf Aussagen oder Verhaltensweisen beziehen, die im Raum stattgefunden haben. Sehr wirkungsvoll kann Feedback über eine Video- oder Audioaufnahme sein, die Sie gemeinsam analysieren.
- Falls der Coach Ihnen nicht von sich aus Feedback gibt, fragen Sie sie*ihn aktiv danach. Geben Sie ihr*ihm Zeit, eine Rückmeldung zu formulieren.
- Dann achten Sie darauf, ob es dem Coach gelingt, konkrete Verhaltensweisen anzusprechen, zum Beispiel eine bestimmte Aussage Ihrerseits. Erkennt der Coach das Wachstumspotenzial in dieser Verhaltensweise und leitet sie*er Sie an, es selbst zu erkennen? Dabei gilt: Ein Coach, der Sie nur lobt und in Watte packt, ist Ihnen langfristig keine Hilfe.
- Viele Coachees machen leider den Fehler, dass sie bei „netten“ Coaches bleiben, weil diese ihnen ein gutes Gefühl geben. Doch Achtung: Durch das Coaching wollen Sie wachsen – und nicht mit schmeichelndem Feedback überdeckt werden. Natürlich wird der gute Coach Sie aber an einigen Stellen auch loben. Nur rumkritisieren – auch das ist ein Anzeichen eines eher unvorteilhaften Führungscoachings.
Kriterium Nr. 4: Empowerment
Ein Coach ist immer in einer gewissen Machtposition: Er kennt die Tools. Sie profitieren von ihr*ihm. Es gibt Coaches, die diese Machtposition – bewusst oder unbewusst – ausnutzen und Sie abhängig machen wollen. Deshalb ist Empowerment ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Bei aller Ehrlichkeit und aller Kritik sollte ein Coach immer danach streben, Sie als eigenverantwortliches Individuum zu stärken. Das bedeutet, dass der Coach Ihnen weniger gute Ratschläge gibt, als Mut und Anregung, Ihre Situation selbst zu meistern.
Im Coaching für Führungskräfte sollte es vor Allem um Ihre Ressourcen gehen, also die Eigenschaften und Faktoren, die Sie als selbstständige Person stärken. Auch in Schwächen und Herausforderungen können Ressourcen gefunden werden. Diese Perspektive spricht für ein hochwertiges Führungskräftecoaching auf Augenhöhe. Ein guter Coach ist nämlich der, der sich bald entbehrlich macht.
So checken Sie den Fokus Ihres Coaches:
- Präsentieren Sie eine einfache Herausforderung aus Ihrem Führungsalltag und beobachten Sie, wie Ihr Coach das Problem bearbeitet.
- Achten Sie darauf, ob der Coach die Verantwortung bei Ihnen lässt und Sie als Individuum stärkt. Ein No-Go ist es, Ihnen einfache Lösungen zu präsentieren und sich selbst als allwissenden Ratgeber dazustellen. Genauso kritisch ist ein durchweg negativer Fokus auf Ihre Schwächen und Probleme. Bei beidem werden Sie als Individuum klein und hilflos gemacht. Das führt geradewegs in die Abhängigkeit. Ein gutes Zeichen hingegen ist es, wenn der Coach Ihnen Raum gibt, Ihre eigenen Stärken zu entdecken und selbst Lösungen zu finden und gemeinsam diese zu verfeinern.
Zusammenfassung
Wenn Sie also das nächste Mal ein Führungskräftecoaching in Anspruch nehmen, rufen Sie sich besagte vier Qualitätsmerkmale ins Gedächtnis und checken Sie kurz und unauffällig, ob Ihnen Ihr Gegenüber tatsächlich einen Mehrwert bietet. Seien auch Sie ein ganz aufmerksamer Beobachter – und finden Sie den für Sie idealen Coach, mit dem Sie gerne zusammenarbeiten! Ergänzend können Sie natürlich auch gerne mal ein Führungskräftetraining in Anspruch nehmen