Im klassischen systemischen Coaching ist die Aufgabe des Coaches die Themen die der Cochee hat zu integrieren. Um dies tun zu können ist die Aufgabe im begleitenden Coaching herauszufinden welche gute Absicht des Coachees hinter all seinem Handeln steckt. Wenn dies gelingt und durch den Prozess herausgearbeitet wurde, ist man in der Lage die Blockaden zu lösen die den Coachee immer wieder in seine Handlungsstruktur bringt. Durch das Blockaden lösen verändert sich etwas!
Durch Achtsamkeit sehr wach dabei zu sein, darauf zu achten und zu hören was der Coachee verändern bzw loslassen möchte ist die Aufgabe des Coaches. Wenn dies dem Coach gelingt, hat der Coachee die Möglichkeit das Anliegen in die Auflösung zu bringen. Natürlich gehen die Menschen die ins Coaching gehen sehr häufig davon aus, dass es gelingt es schnell gelöst zu bekommen.
Jeder Mensch hat den Wunsch unangenehme Eigenschaft schnell abzulegen oder dass es gelingt das sich dieses einfach auflöst. Doch Eigenschaften in der Persönlichkeit sind wie alle psychischen Strukturen genauso wie Körperteile. Es ist kaum möglich diese einfach so zu lösen. Durch ein einfaches Herausschneiden wird es einem nicht gelingen die Handlungsweisen einfach zu entfernen. Man darf nicht ausser Acht lassen, dass hinter jedem Verhalten ‑ob positives und auch negatives – eine gute Absicht steckt oder gesteckt hat. Und wenn man dieses Verständnis nutzt erkennt man wieviel Kraft hinter so einem Verhalten steckt.
Strukturen erkennen
Jede Persönlichkeit besteht aus verschiedenen Schichten und durch die Entwicklung des Menschen bildet alles eine Einheit und gehört zusammen. Dies ist an eine Logik geknüpft, denn nichts ist wirklich irrational. Jetzt besteht die Aufgabe des Coaches darin nach den guten Absichten im System des Klienten zu forschen und herauszufinden ob es sich wirklich um eine Blockade handelt und man die Blockade lösen kann.
Es gibt einfache Beispiele diese Verhaltensmuster in unserem Umfeld die immer wieder stattfinden. Zum Beispiel erzählt Dir jemand das die Menschen in seinem Umfeld sich nicht richtig verhalten und es ihm nicht möglich ist das Verhalten der anderen zu verstehen. Immer wieder bringt ihn das innerlich in Rage und er fühlt sich unwohl. Er wünscht sich das Gefühl der Wut und des Beleidigtseins loslassen zu können, aber leider schafft er dies trotz teilweiser grosser Anstrengung nicht.
Suche beginnen
Um etwas verändern zu können ist es in dieser Phase des Coachings wichtig zu verstehen woher der Coachee die Wut hat; wo der Ursprung dieses Gefühls liegt. Der geschulte Coach kann jetzt wahrnehmen das sein Klient alles daran setzt, das sich die „Anderen“ so verhalten wie er es sich wünscht und wie er es für richtig hält. Dabei fällt die Kontrollsucht auf und ab dem Moment des Erkennens geht es ums Verstehen. Es gilt mit einer positiven Sicht auf den Coachee und die Situation zu schauen, um immer klarer erkennen zu können welche guten Absichten den Coachee veranlasst so zu denken. Aus dieser Position entwickeln sich die Fragen denen sich der Coachee stellen sollten um die Blockade lösen zu können.
Es werden sich jetzt Dinge zeigen die den Veränderungsprozess starten lassen.. Es könnte sein, dass die Mutter des Coachees depressiv war. Dadurch war er nicht in der Lage seine Mutter emotional erfassen zu können und es war für ihn immer das Gefühl der „Nichtpräsenz“ der Mutter da.
Verhaltensmuster entwickelt
Wir bleiben bei dem Beispiel von der Mutter. Um sie in der emotionalen Präsenz ihm gegenüber halten zu können, fing er an auf sie aufzupassen und um dafür zu sorgen, dass sie bei ihm war. Er lernte schnell, dass es ihm besser ging wenn er ihr Verhalten kontrollierte. Das gelang ihm am besten, wenn er ihr Verhalten kontrollierte. Er verhielt sich wütend oder fordernd, legte sich Launen zu die die Mutter zwangen nach ihm zu schauen. In den Moment hatte er das Gefühlt das sie bei ihm war und das half ihm dabei sich immer sicherer zu fühlen. Es brachte eine Stabilität in sein Leben die nicht aus der Wahrheit des Momentes entstand aber ein Gefühl der Sicherheit gab.
Das kontrollierende Verhalten, das vielen Menschen vor den Kopf stößt, war in der Vergangenheit ein Hilfsmittel in der sicheren Situation zu bleiben. Gelang es ihm die Mutter in eine Reaktion zu bringen, konnte er sich in dem sicheren Gefühl wiegen. Das Verhalten von depressiven Menschen, mit dem Hang zur Suizidalität, sind durch Kinder spürbar und das bringt sie dazu dieses beispielhafte Verhaltensmuster zu ihrem zu machen.
Mitgefühl zeigen
Durch die Prozessentwicklung fängt der Coach an die Verzweifelung die hinter dem Verhalten steckt immer mehr zu erkennen und er entwickelt ein Mitgefühl. Das Verhalten das aus so tiefen Beweggründen entstand wird man nicht einfach so los. Das Gefühl und das Bedürfnis das hinter all dem steckt basiert auf kindlicher klarer Liebe. Dies hat die Mütter schon immer mit den Kindern verbunden. Durch die nächsten Schritte im Prozess Blockaden lösen wird klarer welche Struktur dahinter steckt und der Coach kann Anfangen gemeinsam im Prozess Lösungen mit dem Coachee zu erarbeiten. Dabei spielt Geduld und Mitgefühl eine entscheidende Rolle um die Blockade lösen zu können.
Die wirkliche und vordergründige Aufgabe als Coach ist es also, für jeden Coachee echtes Mitgefühl zu entwickeln. Wenn ein Coach im „ hier darfst Du sein, hier bist du Mensch“ bleibt, wird er den Coachee nicht verurteilen. Sondern mit Achtsamkeit versuchen die zugrunde liegende Logik hinter dem Verhalten immer besser zu verstehen und wertschätzend aufzudecken.
Sobald das Verhalten in den Situationen verstanden wurde, ist der Coach in der Lage dem Coachee verständlich zu machen weshalb andere Menschen heute abweisend auf ihn reagieren. Der Coach ist jetzt in der Lage verständlich zu machen, dass sich all sein Verhalten nicht auf die aktuelle Situation bezieht, sondern ein Verhalten ist das aus dem Wunsch nach Kontrolle und der daraus entstehenden Wut der letzte Ausdruck einer tiefen Liebe ist.
Verhaltensmuster neu anlegen
Jetzt hat das Gefühl die Chance „aufgelöst“ zu werden, indem man es dem Coachee verständlich macht und ein neues Gefühl für ihn anlegt. Das hinter all dem die Liebe liegt, die in dem „alten“ Gefühl und Verhalten verborgen war, bekommt einen neuen Ausdruck. So darf die Liebe weiter lebendig sein. Jetzt kann man die Möglichkeit des Ausdruckes verändern.
So entwickeln sich im systemischen Coaching Veränderungen. Es hilft, andere zu verstehen und ihnen zu helfen, sich selber besser zu verstehen. Im systemischen Coaching ist es daher elementar das der Coach das verinnerlicht hat und es auch praktiziert und Blockaden lösen zu können.